Die 2 Ikonen
Zwei Ikonen aus der orthodoxen Tradition erzählen Geschichten:
- Auf der linken ist Maria zu sehen, die durch einen Engelboten von ihrer besonderen Bestimmung erfährt.
- Die rechte Ikone stellt den Erzengel Michael dar.
Der Architekt Hermann Klenk, seit Jahrzehnten Mitglied der Kommunität und von Anfang an wesentlich am Wiederaufbau der Kapelle beteiligt, erzählt dazu:
„Zu der Zeit, als die Arbeiten an der Kapelle kurz vor ihrer Vollendung waren, machte unser damaliger Schlosspfarrer Peter Zimmerling eine Reise auf den Athos, der orthodoxen Mönchsrepublik in Griechenland.
Dort besuchte er das serbische Kloster Chilandar und kam mit dessen Verwalter Vater Mitrophan ins Gespräch, denn der sprach sehr gut Deutsch. Vater Mitrophan erzählte unserem Pfarrer, dass er als junger Mann in Deutschland gewesen war und unter anderem durch die Begegnung mit den Evangelischen Marienschwestern in Darmstadt zum Glauben gefunden hatte.
Als Herr Zimmerling erzählte, er käme aus ‚einer kleinen ökumenischen Kommunität in der Nähe von Darmstadt‘, strahlte Vater Mitrophan über das ganze Gesicht, da er die Veröffentlichungen der OJC kannte. Herr Zimmerling äußerte den Wunsch, eine Christusikone für die Schlosskapelle zu kaufen.
‚Leider nicht‘, entgegnete Vater Mitrophan, denn sie hätten keine mehr auf Vorrat und um eine neue Ikone zu malen, reiche die Zeit nicht aus. Doch am nächsten Tag kam er auf Herrn Zimmerling zu und sagte: ‚Heute Nacht ist mir eingefallen, dass wir noch eine Ikone haben, die jemand bestellt und dann nicht abgeholt hatte. Es ist allerdings eine Michaels-Ikone‘.
So kam, dass unser Pfarrer kurz vor der Einweihung der Schlosskapelle dieses Geschenk mitbrachte, das für uns seitdem ein kostbares Zeichen der Verbundenheit mit den Mönchen der Schwesterkirche der Orthodoxie ist.“
Die 12 Lampen
Die schmiedeeisernen 12 Lampen in der Kapelle sind in der Form einem Ritterschild nachempfunden. So wie früher die Schutzschilder das Hoheitszeichen des Feldherren trug, in dessen Dienst die jeweiligen Ritter standen, so tragen diese Lampen das Kreuz des Christus, des Friedefürsten, in dessen versöhnendem Dienst die Kommunität steht.
Die Leuchten wurden 1982 vom Kunstschmied Jürgen Rogner (*1937 – †2012) aus Pforzheim in seiner Kunstschmiede Rudolf Dietz, hergestellt. Das Licht um die Lampen herum scheint Engelsflügel an die Innenwände der Kapelle zu zeichnen.
Die 8 Kirchenfenster
Wie oben bereits erwähnt, baute im Dezember 2014 der Odenwälder Glaskünstler Robert Münch farbige Kirchenfenster in die 8 Maßwerkfenster der Michaelskapelle ein.